Die Geschichte der Schokolade ist in Deutschland untrennbar mit dem Namen Stollwerck verbunden.
Stollwerck – Sechs Männer von ihrer Schokoladenseite
1860 begann Franz Stollwerck in seinem Werk in Köln mit der Produktion von Schokolade, nachdem er in den 20 Jahren zuvor überaus erfolgreich Hustenbonbons produziert und vermarktet hatte. Franz Stollwerck hatte das, was man „ein Händchen“ für das Geschäft nannte. Als Vorreiter seiner Zeit erkannte er die Wirkung erfolgreichen Marketings, nutzte Zeitungen für Werbeanzeigen und die hochmoderne Eisenbahn allen Skeptikern zum Trotz als effizienten Vertriebsweg.
Die Schokolade war eine neue Herausforderung
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Schokolade fast ausschließlich getrunken und war eher eine luxuriöse Nascherei für die Bessergestellten. Erst als sich mit der zunehmenden Industrialisierung neue Vertriebswege für den Kakao fanden und parallel die Eintafelanlage erfunden wurde, konnte der Vormarsch der Schokolade als Massenkonsumgut beginnen.
Ein reiches Betätigungsfeld für den findigen Franz Stollwerck. Zusammen mit seinen 5 Söhnen gründete er 1871 die Firma „Gebr. Stollwerck“. Behaftet mit dem Pioniergeist des Vaters setzten auch die Söhne auf technische Neuheiten, die industrielle Fertigung nahm bald die – von Franz Stollwerck geahnten – Ausmaße an.
Nach seinem Tod 1876 setzten seine Söhne sein Werk fort. Noch einfacher sollte der Weg der Schokolade zur breiten Masse des Volkes werden. 1887 begann die Firma mit der Aufstellung von Automaten, 1893 wurde bereits aus 15000 Automaten Stollwerck Schokolade verkauft.
Firmenentwicklung, Filialen
Tochterfirmen in England, Belgien und Österreich-Ungarn wurden gegründet, ab 1894 setzte sich der süße Siegeszug auch in den USA fort. Tausende von Automaten auf amerikanischen Bahnhöfen, allein 4000 in New York, zeugten von den real gewordenen Visionen der Gebrüder Stollwerck.
Der zweite Weltkrieg und die vorangegangene Wirtschaftskrise setzten dem weiteren Weg der Stollwerck Schokolade um die Welt ein vorläufiges Ende, die Firma erholte sich davon nie wieder. Unter neuer Führung ab 1972 florierte das Unternehmen wieder, 2002 wurde das geschichtsträchtige Werk in Köln nach einem erneuten Verkauf endgültig geschlossen.